Im Beitrag „Die Charta für agile Teams – Verhilf Deinem Team zu außergewöhnlichen Erfolgen“ hat Birgit Sturm die Team-Charta für agile Teams vorgestellt. Um die Akzeptanz der Regeln im Team zu überprüfen und zu etablieren, ist die Methode des Team-Pokers geeignet. Diese Methode lässt sich auch auf alle anderen Abstimmungsprozesse in einem Team übertragen. Durch die Betrachtung und Diskussion unterschiedlicher Sichtweisen bewegen sich die Teammitglieder aufeinander zu und kommen zu einer weitestgehend homogenen Gesamtsicht.
Team-Poker: Standpunkte im Team offenlegen und sich einander nähern

Ablauf Team-Poker am Beispiel einer Team-Charta
(Sie können sich die Vorlage für die Team-Charta aus dem letzten Beitrag von Birgit Sturm hier herunterladen.)
Jedes Teammitglied bekommt einen Satz von Karten mit den Numern 1 bis 4. Eine Druckvorlage für die Karten zum Download finden Sie hier: Vorderseite / Rückseite.
Zu jeder Aussage auf der Teamcharta, z. B. „Wir lösen ggf. auftretende Konflikte zeitnah selbst, ohne damit nach außen zu gehen.“ wählen die Teammitglieder eine Karte mit ihrer Einschätzung zu dieser Aussage. Zuvor wird festgelegt, für was die Zahlen 1-4 stehen:
Bewertungsskala Beispiel 1:
Stellen Sie sich vor, Sie erhalten das Angebot, in einem (agilen) Team mitzuarbeiten, das folgende Zusammenarbeitsregeln vereinbart hat. Wie stehen Sie jeweils zu den einzelnen Regeln des Teams? (Jede Regel der Zusammenarbeit wird einzeln betrachtet und bewertet.)
- Geht gar nicht für mich.
- Wenn‘s sein muss, dann mache ich halt mit.
- Klingt interessant, ich versuch‘s mal.
- Perfekt, so arbeite ich grundsätzlich.
Bewertungsskale Beispiel 2:
Ein neu etabliertes agiles Team hat Regeln für die Zusammenarbeit vereinbart. Jede einzelte Regel wird unter der Frage: „Was glauben Sie, könnte diese Art von Zusammenarbeit in Ihrem Team funktionieren?“
- Ist unrealistisch, funktioniert eh nicht.
- Funktioniert eher schlecht als recht.
- Gute Idee, funktioniert aber nicht vollständig.
- Super, so funktioniert Zusammenarbeit richtig gut.
Wenn alle Teammitglieder eine der Karten von 1-4 gewählt haben, zeigen sie diese für alle sichtbar auf. Nun beginnt ein Austausch, indem zunächst die Personen mit den am weitesten auseinander liegenden Einschätzungen gebeten werden zu erläutern, wie sie zu ihrer Sicht gekommen sind.
Im weiteren Verlauf können sich auch alle anderen, die etwas dazu sagen möchten, äußern. Der Effekt dieser Form des Austauschs ist meist, dass sich die Teammitglieder durch das Zuhören der anderen Sichtweisen aufeinander zu bewegen und schließlich zu einer weitestgehend homogenen Gesamtsicht kommen.
Dies wird meist in einer zweiten Poker-Runde sichtbar, wenn alle darum gebeten werden, ihre neue Einschätzung zur gleichen Aussage der Team-Charta abzugeben: Häufig nähern sich die Einschätzungen deutlich an und führen zu einem gemeinsamen Ergebnis. Sollten die aufgezeigten Zahlen nach der zweiten Runde immer noch weit auseinander liegen, wird wieder eine Austauschrunde zu den Hintergründen der jeweiligen persönlichen Einschätzung eröffnet, nach der wiederum alle ihre neue Einschätzung mit einer der Zahlenkarten abgeben.
Wenn keine Übereinstimmung entsteht, kann es helfen, die Formulierung der Aussage der Team-Charta derart anzupassen, dass alle Teammitglieder einhellig zustimmen können.
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