Von der Klarheit in die Kraft

In der Beschäftigung mit unserem eigenen Lebensskript lernen wir, vergangene Erfahrungen konstruktiv zu integrieren und damit Zugang zu (verborgenen) Ressourcen zu gewinnen. Professio-Lehrtrainerin Friederike von Tiedemann erklärt, warum dies nützlich ist und schlägt den Bogen zu aktuellen Herausforderungen in der agilen Arbeitswelt.

Jeder Mensch lebt nach seinem eigenen Skript – „seinem Drehbuch“. Dieses unbewusste Programm hat seine Wurzeln in der Kindheit. Lebensbotschaften aus der Herkunftsfamilie, die sich im Kindesalter stetig wiederholen, manifestieren sich zu langfristigen Verhaltensmustern. Nach den hier entstandenen Bildern gestalten wir alle späteren privaten und beruflichen Beziehungen. Besonders wenn wir von „unbewussten Aufträgen“ früherer Generationen beeinflusst sind, kommt es zu Mustern, die uns einschränken, Verhalten festlegen und Kraft binden können.

Ausstieg aus einengenden, kräftezehrenden Mustern

Doch wer seine Muster im Denken, Fühlen und Handeln (er-)kennt, kann sein einengendes, festgelegtes Skriptverhalten ändern. Das eröffnet die Chance, das eigene Verhaltensrepertoire zu erweitern, es flexibler zu gestalten, und damit das eigene Potenzial auszuschöpfen – eine wichtige Fähigkeit in Zeiten des Wandels. Wir müssen wach und kreativ agieren, bei Störungen schnell umschalten können u.v.m. Wer dagegen im persönlichen Skriptprogramm festgelegt ist, agiert stärker in sich wiederholenden Mustern. Dies hat zwar den Vorteil der Sicherheit, erzeugt jedoch auf Dauer eine Menge Energieverluste.

Mehr Energie und die Fähigkeit, agil zu handeln

Wir können es uns immer weniger leisten, Kräfte unnötig zu verschwenden. Dies ist allerdings der Fall, sobald ein Muster abläuft, das nicht auf die gegebene Situation passt. Sind wir beispielsweise mit einer unbewussten Programmierung unterwegs, die lautet „mach‘s anderen recht“ oder „sei stark“, dann kann das in der Situation A durchaus nützlich sein, aber in Situation B schon gar nicht mehr. Besser ist es, eigene Muster zu kennen, um diese zu flexibilisieren und zu erweitern. Dadurch setzen wir wertvolle und dringend benötigte Energien für flexibleres Handeln frei. Dann  erst gelingt es uns, angemessen auf unterschiedliche zu Situationen reagieren. Insgesamt fällt es uns so leichter, auf wachsende Herausforderungen „geschmeidiger“ und „agiler“ zu reagieren.

Erlebnisorientierte Methoden aus Erfahrung

Ich blicke auf eine über 25-jährige Erfahrung in der Durchführung von Skriptseminaren zurück. Dabei konnte ich immer wieder beobachten, wie viel Power es Menschen kostet, ihre unbewussten Muster zu bedienen. Teilweise ging das bis hin zu Einschränkungen der Lebensfreude oder Gesundheit. Um bei der Beschäftigung mit eigenen Prägungen ein besonders „tief gehendes Lernen“ zu erreichen, verlasse ich gerne die rein rational-kognitive Ebene und greife auf Methoden zurück, die aufeinander aufbauen und erlebnisorientiert sind. Jeder hat die Möglichkeit zu erkennen, woher sein Muster herkommt, wozu es einst wichtig war, und wo es heute immer noch wertvoll ist. Aber auch, an welchen Stellen es für den Einzelnen darum geht, seine Verhaltens-, Fühl- und Denkmuster zu verändern, um adäquater auf Situationen und Menschen zu reagieren: Es ist ein Meilenstein in der persönlichen Entwicklung, wenn diese nicht rein bei der Verbesserung der eigenen Work-Life-Balance oder Aufrechterhaltung einer dauerhaften Leistungsfähigkeit und Gesunderhaltung stehen bleibt, sondern wenn sie dazu führt, Energie zu gewinnen, um wach, agil und flexibel zu werden und zu bleiben.

Autor:in

Lehrtrainerin, Managementberaterin

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